Rapid3D News 11/2023
| News der Innovationsdienstleistung für industriellen 3D-Druck im PVH

ESD Resin - Schutz vor elektrostatischen Entladungen
Was genau ist ESD und warum kann es gefährlich sein?
Im Kontext der Elektronik steht die Abkürzung ESD für „Electrostatic Discharge“, was auf Deutsch „elektrostatische Entladung“ bedeutet. Sie entsteht, wenn elektrische Ladungen getrennt werden, zum Beispiel durch Reibung von Materialien oder Bewegung von Förderbändern. Dabei können sich Körper elektrostatisch aufladen, was zu einer Spannungsdifferenz zwischen ihnen und ihrer Umgebung führt. Wenn diese Spannungsdifferenz groß genug ist, kann es zu einer elektrostatischen Entladung kommen, bei der ein Funke oder Durchschlag entsteht. Im Alltag kann man elektrostatische Entladung zum Beispiel beim Berühren von Türklinken oder beim Ausziehen von Kleidung erleben.
Elektronische Bauteile sind sehr empfindlich gegenüber elektrostatischen Entladungen. Schäden können bereits bei Spannungen von wenigen Volt auftreten. Ein Halbleiter-Bauelement kann beispielsweise schon bei einer Spannung von 30 Volt zerstört werden. Auch Schaltungen aus der Hochfrequenztechnik, Diodenlaser, Feldeffekttransistoren, Leuchtdioden und Chips sind sehr empfindliche Produkte. Somit ist die Vermeidung von ESD-Ereignissen in Produktionsstätten oder Logistikzentren von essenzieller Bedeutung, um Fehlfunktionen von Geräten mit Elektronik zu verhindern.
Welche Bedeutung haben ESD-ableitfähige Materialien?
Wenn ein Unternehmen keine ESD-ableitenden Materialien nutzt, kann dies schwerwiegende Folgen haben, insbesondere in der Elektronikindustrie. Die Folgen reichen von Qualitätsmängeln über Verzögerungen in der Produktion bis hin zu Sicherheitsrisiken in spezifischen Branchen, die zu hohen Kosten und der Schädigung der Reputation des Unternehmens führen können.
Weiterhin sind ESD-ableitfähige Materialien in Umgebungen wichtig, wo keines Falls Funken und Feuer auftreten sollten (beispielsweise an Tankstellen), da es durch die elektrostatische Entladung zum Funkenflug kommen kann.
ESD Resin – ideal für Elektronikindustrie
Viele Jahre lang standen im Bereich der Zerspanung Metalle im Fokus zum Ableiten von ESD-Ereignissen. Doch dank des Fortschritts im Bereich des 3D-Drucks werden nun auch andere Materialien wie ESD Resin verstärkt in den Mittelpunkt gerückt. Der 3D-Druck stellt eine kosteneffiziente, flexible und zügige Alternative in der Fertigungsindustrie dar.
ESD Resin ist ein äußerst widerstandsfähiges Kunstharz mit ESD-ableitfähigen Eigenschaften. Aufgrund seiner beeindruckenden technischen Merkmale findet es vor allem in der Luft- und Raumfahrt, der Halbleiterindustrie, der Automobilbranche und anderen elektronischen Anwendungsbereichen Verwendung. Es minimiert das Risiko elektrostatischer Entladungen erheblich, was wiederum zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit führt.
Ob es um die Herstellung von Werkzeugen für die Elektronikfertigung, die Bereitstellung von Behältern für die sichere Aufbewahrung von Komponenten oder die Erstellung antistatischer Prototypen und Endverbrauchsteile geht – ESD Resin erweist sich als äußerst vielseitig einsetzbar.
Es ermöglicht das schnelle Drucken ableitfähiger Teile, die dank antistatischer Wirkung Staub und Schutz fernhalten. Dieses Material ist die optimale Option in einem Photopolymer, um empfindliche Elektronik vor statischen Entladungen zu schützen. Zudem kann die Effizienz der Elektronikproduktion mit ESD Resin erhöht werden. Seine besondere Schlagfestigkeit ermöglicht es, dass Bauteile aus diesem Kunstharz selbst groben Gegebenheiten einer Fertigungsstraße standhalten.
Die wichtigsten Eigenschaften von ESD Resin im Überblick:
| sehr belastbar, ESD-geeignet
| maximale Zugfestigkeit: 44,2 MPa
| Oberflächenwiderstand: 105 –10 Ω
| sehr zugfest und schlagzäh
Additives Fertigungsverfahren für ESD Resin